Am Mittwoch ging es dann endlich auf die Insel. Voller Vorfreude traf sich die Gruppe um 7:30Uhr im Gemeinschaftsbereich des Hostels. Dort standen wir in der am Vortag eingeteilten Gruppe. Einige mussten noch das „Sicherheit’s Video“ aus 1995 schauen über das Fahren auf Sand und Campen auf Fraser. Die restlichen der Gruppe kontrollierte das Auto oder überprüfte ob das gesamte Essen für die Tour da war. Ziel war es das wir um 8:00Uhr bereit wären, doch wie das in Australien so ist, ist Pünktlichkeit nicht an erster Stelle. Somit fingen wir etwa um 8:15 mit dem Laden der Autos an. Wir hatten neben dem Lead Car (10 Personen plus Tourguide) drei weitere Autos mit jeweils acht Personen.
Nach dem beladen ging es endlich in die Autos und ab zur verladestelle, wo wir per Fähre auf die Fraser Island kamen. Dort angekommen, gab es schon die erste spannende Situation (mal abgesehen, dass unser Tourguide sein Nummernschild am vorderen Auto auf der Fähre ramponiert hatte). Der Strand war überseht mit Schwemmholz und blockierte die Durchfahrt der Autos, da das Meer noch recht hoch stand. Als Konsequenz hiess es durchs Wasser also durchs Meer zu fahren (Sollte man nur im Notfall machen wie uns das Video gelernt hatte).
Die Meerdurchfahrt kappte ohne Problem (nice and slowly) und weiter ging es zum Lake Wabby. Dieser See ist mit einem 30 Minütigen Fussmarsch erreichbar. Der letzte Teil führt über eine riesige Sanddüne welche den See auch auf der einen Seite umschliesst. Die andere ist vom Regenwald gesäumt. Während einem herrlichen Schwum im kühlen See öffnete der Himmel seine Schleusen und es fing an zu Schütten. Zum Glück überlebte meine Kamera den Regen und Sand, ansonsten währe hier Schluss mit Fotos aus Australien.
Auf dem Weg zum Camp K’GARI, wo wir die zwei Nächte übernachteten, kamen wir am Schiffswrack der S.S. Maheno vorbei. Doch da es immer noch am Regnen war, beschlossen wir einstimmig am nächsten Tag nochmals vorbeizukommen um einige Bilder zu machen. Im Camp angekommen fanden wir die bereits aufgestellten Zelte vor. Aus meiner Sicht waren es eher Zelte für zwei Personen doch wir bezogen diese zu dritt.
Das Zelt war bezogen und für die Nacht bereit. Nun ging es ans Kochen. Jedes Auto hatte seine eigenen Nahrungsmittel und kochte somit zusammen. Ich war in der ersten Gruppe also im Lead Car. Unsere Gruppe harmonierte wunderbar, was wahrscheinlich am grössten Altersunterschied in der Gruppe lag. Es wurde immer alles gerecht geteilt und geschaut, dass alle Satt waren am Schluss, was aber aufgrund der nicht so grossen Mengen des Essens recht schwierig war. Nach dem Essen sassen wir noch ums Lagerfeuer und tranken Bier oder Goon. Für alle die nicht wissen, was Goon ist hier die Erklärung. Goon ist der biligste Alkohol (Wein) den man in Australien kaufen kann. Auf der Verpackung kann man Hinweise auf Eierspuren oder Fischrückstände lesen. Nun kann man sich in etwa vorstellen, was da alles drin ist. 🙂
Der Tag 2 begann für Tour Verhältnisse recht späht. Wir wurden um 8Uhr durch unseren Tourguide geweckt und bereiteten anschliessend unser Führstück zu. Rührei mit Toast. Um 9Uhr brachen wir auf um in Richtung Eli (Hangover) Creek zu fahren. Dabei handelt es sich um einen Quellbach welcher ins Meer fliesst. Wir liefen dem Bach entlang zur Einstiegsstelle und liessen uns langsam hinab gleiten bis wir unten beim Meer ankamen. Durch das sehr kalte Wasser, waren alle am Ende wieder frisch und munter und bereit für den Tag.
Vom Eli Creek ging es dann vorbei am Schiffswrack (wo wir uns dieses mal entschlossen hatten Fotos machten) weiter zum Champagne Pool. Dies sind zwei rundliche Steinbecken welche von den Wellen des Meers immer wieder gefüllt werden und es sich dabei anfühlt, als ob man in einem Champagner Glas sitzt. Durch das nicht so gute Wetter war der Effekt relativ schwach und der Guide entschloss sich mit uns weiter in den Norden der Insel zu fahren zum ???? (Normalerweise nicht Bestandteil der Tour).
Dort kletterten wir die Sanddüne hoch und genossen den Ausblick über die Insel bis wir auch hier vom Regen empfangen wurden. Also ging es mit Kängurusprüngen zurück ins Auto und zurück zum Indian Head. Dies ist ein zweiter Aussichtspunkt, wo man an schönen Tagen Haie, Mantas oder Schildkröten sehen kann. Wir konnten keine dieser Tiere im Wasser sichten und genossen halt nur die Aussicht die man von dort aus hatte.
Nun ging der zweite Tag langsam zu Ende und wir fuhren zurück ins Camp. Dort angekommen gab es Steak und Kartoffeln zum Nachtessen. Auch hier waren die Portionen sehr knapp bemessen. Was auch auffiel, war das bereits gewisse Sachen unserer Lebensmittel fehlten. Insgesamt waren 5 verschiedene Touren auf dem Campground und dabei wechselten regelmässig Nahrungsmittel und Kochausrüstung die Plätze. Wir beschlossen ab diesem Zeitpunkt an unsere Lebensmittel nicht mehr offen herumstehen zu lassen und im Auto zu deponieren. Der zweite Abend verlief ebenso Feutfröhlich wie der erste.
Der dritte Tag fing noch später an als der Tag zuvor. Wie konnte bis um halb neun Schlafen und machten uns wieder ans Frühstück. Zum Glück hatten wir am Vorabend unser Toast in Sicherheit gebracht, da andere Gruppen nichts mehr davon hatten und ohne Frühstück den Tag beginnen musste. Unsere Gruppe teilte die übrigen Sachen wieder redlich auf und bald ging es weiter in Richtung Lake McKenzie. Auf dem Weg dorthin mussten wir Felsbrocken passieren, welche durch mehrere Zyklone vom Sand freigewaschen wurden. Diese ragten wieder bis ins Wasser und aus Sicherheitsgründen fuhr unser Guide alle Autos selbst an dieser Stelle vorbei.
Im Anschluss folgte eine längere Inland fahrt bis wir am Lake McKenzie ankamen. Dieser war aufgrund der Regenmenge der letzten zwei Jahren praktisch voll und bot deshalb nicht das von den Postkarten gewohnte Bild. Trotz allem war er wunderschön und lud zum baden ein. Der Sand am Ufer des Sees soll der Selbe sein wie auf den Whitsundays und man konnte damit Silber oder seine Zähne polieren.
Nach einer Stunde machten wir uns auf den Weg zurück zur Fähre welche uns um etwas nach drei Uhr zurück aufs Festland brachte. Wir checkten wieder im Hostel ein und am Abend fand noch eine After Fraser Party im Nachbarhostel statt, wo unserer Tourguide ein kleines Konzert gab. Die gesamte Frasertour war ein absolutes atemberaubendes Erlebnis und die bis jetzt besste Tour ins Australien.