Nach der genialen Tour in der Umgebung von Darwin ging es am Samstag dem 8. Juni um 5:40 Uhr morgens los in Richtung Alice Springs. Geplant waren insgesamt 3 Tage für die 1500km. Doch es kam alles etwas anders als geplant.
Die Nacht in meinem Hotelzimmer war viel zu schnell vorbei und der Wecker klingelte. Es war 4.40Uhr. Um 5.40Uhr stand ich pünktlich vor dem Hotel und wartete wie eigentlich jedes Mal auf den Tourguiden. Ich bin mir das ja bereits gewohnt, dass die Touren in Australien mit etwa 15-30Minuten Verspätung anfangen. So auch heute. Als Kate dann endlich ankam und ich meine sieben Sachen im Trailer verstaut hatte ging es los.
Die ersten Kilometer waren die genau gleiche, welche ich bereits auf dem Weg zum Kakadu National Park zurückgelegt hatte. Bis auf einige wenige sehr morgen aktive Personen im Bus, schliefen die meisten nach sehr kurzer Zeit.
Um etwa 8.30Uhr stellten wir einen sehr merkwürdigen Geruch im Bus fest und unserer Tourguide fuhr an den Pannenstreifen der „Autobahn“, welcher eigentlich bereits Buschland war. Als der Minibus zum Stillstand kam fing es am vorderen rechten Rad an zu qualmen. Wir mussten alle den Bus verlassen und Kate fing an via Satelitentelefon zu probieren jemanden zu erreichen. Da aber beide Satelitentelefone keine Verbindung zum Sateliten aufbauen konnten, was ja eigentlich Vorraussetzung für ein Telefongespräch wäre scheiterte dieses Vorhaben.
Zu unserem Glück hatte ein Mobiltelefon eines Tourteilnehmers noch eine Verbindung zum Mobilfunknetz und somit konnten wir jemanden vom Tourorganisator erreichen. Diese gaben als erstes zur Antwort, dass alle sofort aus dem Bus müssten und niemand ihn mehr betreten darf, da dieser Explodieren könne 🙂 (Fand ich irgendwie witzig diese Aussage). Gleichzeitig erhielten wir die Information, dass wir auf einen Rückruf warten müssen und dass bedeutete erstmal warten.
Wir vertrieben uns die Wartezeit mit dem Spielen einiger Spiele und als wir dann etwa 1 Stunde später die Information erhielten, wir können versuchen bis nach Katherine weiter zu fahren, ging es dann entlich weiter.
Doch weit kamen wir nicht. Kurze Zeit später mussten wir aufgrund einer Baustelle an einem Rotlich anhalten, was das endgültige Ende des Buses bedeutete. Die Kupplung streikte und wir schafften es noch knapp zurück auf den „Pannenstreifen“. Nun hiess es wieder warten. Zu unserem Glück fuhr kurze Zeit später ein Reisecar an uns vorbei der hielt und genau noch 15 Plätze frei hatte. Somit wurde unsere Gruppe abgesehen vom Tourguide mitgenommen zum nächsten kleinen Dörfchen namens Pine Creek. Das dies für mehrere Stunden unser Aufenthaltsort werden würde ahnte ich bereits.
Wir machten uns deshalb in einem kleine Cafe gemütlich und warteten. Zu meinem Erstaunen kam der Tourguide ebenfalls recht schnell ins dörfchen zu uns. Ihre Nachricht war aber nicht sehr erfreulich. Wir mussten nun auf einen Ersatzbus warten der von Darwin aus unterwegs zu uns war. Dies würde mindestens 3-4 Stunden dauern. Die Gruppe machte sich nun auf den Weg in ein kleines Pub, wo wir unsere Wartezeit überbrücken mussten.
Während dem warten gab es vom Tour Organisator gesponsert kleine Snacks als Mittagessen, da unser gesamtes Essen inkl. Gepäck ja im Bus war. Um etwa halb vier am Nachmittag machte sich unser Tourguide auf den Weg zurück zum Bus, um den Ersatzbus zu holen und das Gepäck umzuladen. Um etwa halb fünf war Sie dann endlich zurück und unsere Reise konnte weiter gehen. Als Entschädigung gab es noch ein Karton Bier für die Gruppe und Katherine Gorge bei Sonnenuntergang, was die ganze Wartezeit recht schnell vergessen liess.
Die Nacht verbrachten wir in Katherine, da wir aufgrund des Defektes unser Tagesziel Mataranka nicht mehr erreichten. Dies wurde auch die erste Nacht für mich unter freiem Himmel in einem Swag. Der Blick auf die Sterne wurde nur durch das Moskitozelt um uns herum gestört.
Um 5Uhr statt 9Uhr war am darauffolgenden Tagwacht um die Zeit vom verlorene Zeit vom Vortag wieder aufzuholen. Der erste Stopp an diesem Tag waren wunderbar warme Hotsprings in der nähe von Mataranka gefolgt vom Daly Waters Pub, einem Pub im Ort Daly Waters irgendwo im nirgendwo, welche voll mit Überbleibsel der Besucher war. Dies waren dann auch schon alle Highlights des Tages und es ging weiter zur Banka Banka Cattle Statioo, wo wir unsere zweite Nacht verbringen durften. Dieses Mal ohne störendes Moskitonetz und ohne Moskitos.
Der dritte und letzte Tourtag stand ganz im Zeichen von den Devils Marbles. Dies sind verschiedene Steinformationen, in denen wir wie kleine Kinder herum klettern konnten und dabei das eine oder andere ganz gelungene Bild entstand. Nach dieser kleinen willkommene Abwechslung ging es zurück in den Bus und weiter nach Alice Springs. Dort angekommen durfte ich für zwei Nächte mein Einzelzimmer im Best Western Motel beziehen. Am Abend trafen wir uns nochmals um bei einem gemeinsamen Nachtessen die Tour nochmals Review passieren zu lassen.